Lauftipp für den Stadtlauf 2017: Lauftipp 2 – LAUFSCHUH

Eines gleich vorweg: Nach Lesen dieses Beitrags werdet ihr nicht ins nächste Sportgeschäft gehen und den richtigen Laufschuh wie die Milch im Supermarkt kaufen können. Sorry, aber zu komplex bzw. zu individuell sind hier die Bedürfnisse von Sportlern …

und wir wollen auch nicht Werbung für die Marke XY betreiben. Der Beitrag soll euch eher bei der Suche unterstützen und hinweisen, wie wichtig ein passender Laufschuh für euer Lauferlebnis ist. Die meistverwendeten Begriffe wollen wir erklären, damit ihr nicht nur auf die mehr oder weniger hohe Expertise eures Verkäufers angewiesen seid, sondern diesem auch zeigen könnt dass ihr euch nichts andrehen lässt. Denn eines ist gewiss – für den perfekt passenden Laufschuh muss man sich Zeit nehmen und neben “Probelaufen“ idealerweise auch eine Fuß- und, ganz wichtig, Lauf(stil)analyse vorab durchführen (lassen). Man landet also früher oder später bei der Analyse und lässt sich am besten barfuß und mit Schuhen auswerten. (3D-)Video- und Zeitlupentechnik und eine Druckmessplatte helfen dabei die Abrollbewegung zu messen. Mittlerweile bieten fast alle Laufschuhverkäufer dieses Service auch (kostenlos) an.

Die drei häufigsten Begrifflichkeiten, welche euch beim Laufschuhkauf begegnen werden, solltet ihr im Vorfeld abklären bzw. für euch selbst definieren:

Pronation: Die Art und Weise, in der der Fuß einwärts gedreht wird, um den Stoß beim Auftreten abzufedern. Unterschieden wird zwischen Überpronation (Landung auf der Außenseite der Ferse, Fuß kippt nach innen) und Unterpronation (Fußspitzen zeigen bei der Landung übermäßig nach außen)  sowie dem dazwischenliegenden “neutralen“ Laufstil, bei dem das Gewicht gleichmäßig verteilt wird. Entsprechend seinem eigenen Fuß- bzw. Laufstil benötigt man Neutralschuhe oder gestützte Schuhe.

Dämpfung: Fähigkeit des Schuhs, den Aufprallschock auf hartem Untergrund (Asphalt, Schotter, etc.) zu mindern und damit die erhebliche Belastung auf den Körper und das Verletzungsrisiko zu minimieren. Fast alle Hersteller von Laufschuhen besitzen eigene Dämpfungssysteme mit geschützten Bezeichnungen. Mit zunehmender Dämpfung wird das Verhalten des Fusses im Laufschuh in der Regel instabiler. Je nach Stärke der Dämpfung spricht man von harten oder weichen Schuhen. Zu berücksichtigen ist weiters, dass der Körper bereits ein sehr effektives natürliches Dämpfungsverhalten durch seine Muskeln, Sehnen und Gelenke besitzt.

Sprengung:  Das Verhältnis der Zwischensohlendicke/-höhe von Rück– zu Vorfuß. Je höher die Sprengung desto größer ist das "Gefälle" im Schuh. Die Standardsprengung bei Trainingslaufschuhen liegt bei 10 – 12 mm, d.h. der Rückfuß steht 10 – 12 mm höher als der Vorfuß. Wettkampfschuhe haben oft eine Sprengung von 6 – 10 mm.

Warum man sich die Zeit dafür nehmen sollte ist schnell beantwortet: Bänder, Sehnen, Knochen, die Muskulatur – ja der gesamte Bewegungsapparat sind dankbar über die richtigen Schuhe. Die Anfälligkeit für Verletzungen reduziert sich und das Laufen macht einfach viel mehr Spaß. Wichtig ist daher auch zu wissen, wo man läuft und mit welchen Zielen. Asphalt, Gelände, Wettkämpfe, kurze und schnell oder längere Dauerläufe, usw.

Abschließend noch ein paar Tipps zum erfolgreichen Laufschuhkauf:

  • Laufschuhe am späteren Nachmittag probieren, trotzdem aber genügend Zeit einplanen
  • Alte Laufschuhe und ggfs. orthopädische Einlagen unbedingt mitnehmen
  • Die Schuhe müssen groß genug sein. Eine Daumenbreite oder eine halbe Schuhnummer vor den Zehen.
  • Pro Wocheneinheit ein Paar Laufschuhe besitzen, idealerweise unterschiedliche Modelle.
  • Verschiedene Schnürtechniken können den Halt im Schuh optimieren

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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