Für die Austragung der diesjährigen österreichischen Jugendmeisterschaft wurde der SC Montafon beauftragt. Bei sehr guten äußeren Bedingungen wurden SG, RTL und SL ausgetragen. Für Katharina, die ihr erstes Jahr im ÖSV Nachwuchskader bestreitet, die Chance, ihren letztjährigen Titel im RTL zu verteidigen.
Insgesamt reiste Katharina mit gemischten Gefühlen ins Montafon, war doch die bisherige Saison nicht nach Wunsch der jungen Athletin der Sportunion Waidhofen/Ybbs verlaufen. Verlief die Vorbereitung noch ganz nach Ihren Vorstellungen – in den Trainingszeitläufen mit Ihren ÖSV Kolleginnen erzielte sie sogar Bestzeiten – war die Rennsaison im Dezember und Jänner von zahlreichen Ausfällen gekennzeichnet, die verhinderten, dass die Trainingsergebnisse in Erfolge umgesetzt werden konnten. Die Ursache für die Ausfälle im RTL liegen sicher darin begründet, dass ein Kuriosum bei der Materialänderung zu einer Verunsicherung beigetragen hat: Während der ÖSV Nachwuchskader mit der 188 cm langen weniger taillierten RTL Ski trainierte und auch die ersten Rennen bestritt, waren alle Läuferinnen der Landesverbände mit den 183 cm langen „alten“ Carvingski unterwegs, die sich vor allem bei weichen Schneebedingung wesentlich „leichter“ und damit schneller fahren lassen, unterwegs. Und so kam es auch, dass bei den ersten Rennen jene Läuferinnen vorne lagen, die diesen leichter zu fahrenden Ski verwendeten. Im SL verlief der Start in die Rennsaison gänzlich unglücklich: In insgesamt 10 ( !) Slaloms schaffte es Katharina nicht, ins Ziel zu kommen. Teils waren es technische Fehler, teils fehlte einfach das Quäntchen Glück, dass Sie ihre tollen Trainingsleistungen umsetzen konnte.
Die Vorbereitungen auf die Rennen im Montafon wurden unter der Leitung von NÖ Landestrainer Tom Grafinger absolviert. Bei ausgezeichneten Bedingungen in Lackenhof wurden erstmalig auch Materialabstimmungen vorgenommen. Mit gestärktem Selbstvertrauen ging es ins Montafon. Die ersten Rennen SG und RTL (Ausfall) zeigten wiederum dasselbe Bild: Beste Trainingsleistungen konnten nicht umgesetzt werden. Würde jede andere Athletin schon langsam aber sicher an sich zu zweifeln beginnen, gab Katharina beim abschließenden Slalom jene Antwort, die zeigt, welch mentale Stärke Katharina schon immer ausgezeichnet hat: Der erste Lauf des Slalom wurde von Tom Grafinger, ihrem Landestrainer ausgeflaggt und es gelang ihr, die Trainingsleistungen umzusetzen, und zwar derart, dass sie sich im ersten Durchgang an die Spitze setzte. Nach einer Ausfallsorgie von 10 Slaloms im Hintergrund erwartete wohl jeder Trainer, dass Katharina auf Nummer sicher gehen werde, um erstmalig in dieser Saison ein Ergebnis einzufahren. Nicht so die junge ÖSV Athletin: Trotz Startnummer 30 konnte Sie auch im zweiten Lauf die Laufbestzeit (!) erzielen und sich und allen Zweiflern beweisen, welch Potential in Ihr steckt. Nach dem RTL Titel im letzten Jahr holte sich Katharina ihren zweiten österreichischen Jugendmeistertitel. Die Freude unter Ihrem ÖSV Kolleginnen und Betreuern war ebenso groß wie die Genugtuung für sich selbst. Ebenso wichtig sind die 19 FIS Punkte, die besten, die sie jemals erreichte und ein Stück näher für zukünftige Europacupeinsätze bringt. Insgesamt sollte das erfreuliche Ergebnis ein Grundstein für eine zweite hoffentlich erfolgreichere Saisonhälfte gelegt sein, die noch bis Anfang April dauern wird.